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"Bergpredigt". Acryl auf Leinwand, zweiteilig. Weitere Aufnahmen von Karola Onkens Bildern finden Sie nach einem Klick auf das Foto

8. Dezember 2013

Ausstellungen und Malreisen von Karola Onken


Ausstellungen
und Malreisen von Karola Onken
1999/2000      Oldenburg, Missionarisches Zentrum
         Kirchengemeinde Ofenerdiek
2001 Oldenburg, Kulturzentrum PFL
2002 Oldenburg,Evangelische Kirchengemeinde St. Nicolai, Eversten
          Ahrendsburg/Hamburg,  Evangelisch-freikirchliche Gemeinde
          Lemförde, Diakonissen-Mutterhaus
2003 Wolgast, Historisches Rathaus
2004 Diakonissen-Mutterhaus Lemförde
          Schortens, Ev. Kirche
2005 Krelingen I, Gallerie im Geistlichen Rüstzentrum
          Krelingen II, Geistliches Rüstzentrum
          Hohnhorst, Kirchengemeinde
2006 Delmenhorst, Stadtkirche
          Krelingen, Geistliches Rüstzentrum
          Elmshorn, Evangelisch-freikirchliche Gemeinde
          Barmstedt, Evangelisch-freikirchliche Gemeinde
2007 Malreise nach Hiddensee /Auf den Spuren von Runge und Friedrich
          Hermannsburg, Ev.-Luth. Missionswerk, Ludwig-Harms-Haus
          Lemförde, Diakonissen-Mutterhaus
2008 Kapstadt/Südafrika, Evangelische Kirchengemeinde
          Eisenach, Lutherhaus
          Delmenhorst, Apostelkirche
          Bremerhaven, Evangelische Paulusgemeinde
          Unterlüß, Evangelische Kirchengemeinde
          Sedelsberg, Evangelisch Kirchengemeinde
2009 Münster, Paulusdom
          Münster, Jugendkirche effata
          Gemen, Jugendburg
          Xanten, Dom, Probsteigemeinde St. Viktor
          Herzfeld, Wallfahrtskirche St.Ida
          Bremen, Evangelischer Kirchentag
          Recklinghausen, St.Peter
          Vechta, Dom, Propsteigemeinde St.Georg
          Münster, Paulusdom II
          Malreise nach Rügen: Auf den Spuren von Caspar David Friedrich 2
2010 Langeoog, Haus Bethanien
          Groshansdorf, Evangelisch-freikirchliche Gemeinde
          Rodenkirchen, Evangelische St.Matthäuskirche
2011 Iserlohn, Evangelisch-Reformierte Kirche
          Hannoverschmünden, Evangelische Stadtkirchengemeinde
          Malreise in die Sächsische Schweiz/Rathen
           - Auf den Spuren von Caspar David Friedrich 3
2011/12 Oldenburg, Oberlandesgericht
2012 U. K., England, Peterborough, St.Pauls Kathedrale
          „Rejoicing In The Cross“ - mit Glaubenskurs zu den Bildern
2012 Elsfleth, Evangelische Kirche
2013 Görlitz, Heiliges Grab/Kustoshaus
          Oldenburg, Thomas-Kirche Ofenerdiek
Dauerausstellung in Krelingen                                                                            Gemeinschaftsausstellungen

In Vorbereitung:
2014 Oldenburg, Evangelische Kirche in Bloherfelde
         mit Kirchenpädagogik der EKD
2014 Bremen, am Sodenmatt, Evangelische Gemeinde - „Wort und Bild“
         zur Lutherdekade 2015
2015 Löwenstein, Evangelische Tagungsstätte der
         Ev.-Luth. Landeskirche Württemberg - „Wort und Bild“ -
         Lutherdekade

26. Oktober 2013

Ausstellung „Zweifeln und Staunen“ – mit Werken von Karola Onken (20. Oktober 2013 in der Thomas-Kirche, Oldenburg)


Einführende Worte von Dr. Gabriele Lachner
zur Ausstellung „Zweifeln und Staunen“ – mit Werken von Karola Onken (20. Oktober 2013 in der Thomas-Kirche, Oldenburg)
Sehr verehrte Damen und Herren,

„Vom Zweifeln zum Staunen“ – Die Thomas-Kirche hat ihr Jubliäumsjahr: 50 Jahre! Thomas, der „ungläubige Thomas“, dem Jesus sagt „Selig sind, die nicht sehen und dennoch glauben“. – Das ist kein Vorbild im Glauben. So zumindest wurde Thomas mir als Kind vermittelt. So zumindest wurde er mir in vielen Predigten vermittelt. Heute glaube ich, dass eine solche Sichtweise dem Thomas Unrecht tut.
 Ich halte es sogar für möglich, dass niemand der Apostel dem auferstandenen Christus so nahe gekommen ist wie Thomas. Mal ehrlich: wem lasse ich schon in meine Wunden fassen!? Vom wem lasse ich mich denn auf bloßer Haut an meiner Seite berühren, zumal auch diese eine geöffnete Wunde war?! Wen würden Sie denn so nahe kommen lassen?! Thomas hat nicht unhinterfragt geglaubt, aber ist auf Christi Angebot zur Nähe eingegangen. Er hat berührt und sich berühren lassen.
Die Berührung! Darum geht es. Das ist das Eigentliche. Darum geht es auch heute in dieser Ausstellung von Frau Karola Onken: sich von dem Dargestellten berühren lassen. In Berührung kommen mit unserem Gott, sich von unserem Gott berühren lassen. Schließlich sind die Bilder von Frau Onken auch aus der Berührung, aus der Berührung mit Gott entstanden. 
Bilder verkünden in anderer Weise als das gesprochene Wort. Wohl kann ich mich auch vom gesprochenen Wort berühren lassen. Und doch verleitet es dazu, dass ich mich zum Gesagten positioniere: ich stimme dem zu, oder ich lehne es ab. Ich reflektiere es, diskutiere es, ich setze mich damit ausei- nander, bilde mir meine Meinung zu bestimmten Positionen und Thesen, distanziere mich oder identifiziere mich.
Als Ökumene-Frau bin ich mir durchaus bewusst, dass Bild und Wort in den einzelnen christlichen Traditionen unterschiedliche Bedeutung haben. Ein typisch evangelisch-reformierter Kirchenraum wie z.B. die Große Kirche in Leer vermittelt atmosphärisch etwas völlig anderes als ein orthodoxer Kirchenraum. Und weil wir hier in unserem Kultur-Kreis uns viel zu schnell in „typisch evangelisch – typisch katholisch“ erschöpfen, will ich etwas vom Reichtum orthodoxer Frömmigkeit einfließen lassen: 
Wer als Nicht-Orthodoxer eine orthodoxe Kirche betritt, hat schnell das Gefühl, in einer anderen Welt zu sein: viele Kerzen, viele Bilder, viel Gold, ... ja sogar vor dem Altarraum eine große Bilderwand, die sogenannte Ikonostase. Ikonen, vor denen orthodoxe Gläubige sich verneigen, Kerzen aufstecken, ... Viele küssen die Ikonen, bekreuzigen sich vor der Ikone. – „Was ist das für eine eigenartige Bilderverehrung?“, fragt sich da mancher Besucher, insbesondere, wenn er oder sie selbst aus einer eher wort- dominierten christlichen Tradition kommt. Was ist das für eine eigenartige Bilderverehrung!? 
Letztlich ist es gar keine Bilderverehrung. Die Ikone, eine stilisierte Darstellung Christi, Darstellung der Dreifaltigkeit, Darstellung Mariens, bestimmter Heiliger oder biblischer Personen, nach strengen künst- lerischen Vorgaben erstellt, wird nicht verehrt. Die Ikone, das Bild, wird nicht verehrt. Aber sie wird verstanden als ein Fenster zum Himmel, als ein geöffnetes Fenster zu dem jeweils Abgebildeten. Nicht die Christus-Ikone wird verehrt, sondern die Verneigung vor der Ikone, der Kuss der Ikone, gilt Christus. Nicht die Marien-Ikone wird verehrt, sondern diese Ikone ist wie ein geöffnetes Fenster, durch das uns das Himmlische, das Gottnahe, in diesem Fall Maria als Mutter Gottes ganz nahe ist. Die Ikone, gleichsam ein geöffnetes Fenster, durch das etwas vom Göttlichen in unsere Wirklichkeit einbricht. Die Ikonenfrömmigkeit, eine mystische Erlebensweise, hineingenommen in das Mystische, Geheimnis des Glaubens! Eine Berührung mit dem Göttlichen.
Die Berührung! Darum geht es. Das ist das Eigentliche. Darum geht es auch bei den Werken von Frau Karola Onken: sich von dem Dargestellten berühren lassen. In Berührung kommen mit unserem Gott, sich von unserem Gott berühren lassen.
So wünsche ich Ihnen in diesem Sinn eine intensive Begegnung mit den hier ausgestellten Bildern, die ins Zweifeln und Staunen führen können mit den biblischen Themen, die sie aufgreifen. Sie führen uns nach Getsemani, wo vielleicht ein abgründiges Zweifeln über das Staunen dominiert. Sie führen uns an die Verheißung heran, die Abraham bekommen hat „Zieh nur fort aus dem Land Abraham ... Ich werde dich zu einem großen Volk machen.“ – Zweifeln und Staunen. Sie führen uns mit Hagar in die Wüste und mit den Emmaus-Jüngern in die Begegnung mit dem Auferstandenen. 
Und diese wie all die anderen ausgestellten Werke führen uns letztlich immer wieder an unseren eige- nen Glaubens- und Lebensweg heran: an die eigene Verlassenheit und Angst, an die Aufbrüche im eigenen Leben, die Zukunftshoffnungen, das Sich-mit-Gott-auf-den-Weg-Machen, an Zweifeln und Staunen im eigenen Leben.
Lassen Sie sich von diesen Bildern berühren, vielleicht wird das eine oder andere für Sie ja zu einem geöffneten Fenster, durch das etwas vom Göttlichen in unsere Wirklichkeit einbricht. 

Dr. Gabriele Lachner
Fachstelle Ökumene des Bischöflich Münsterschen Offizialates Vechta und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Niedersachsen (ACKN)

24. September 2013

ZWEIFELN UND STAUNEN

Die Kirchengemeinde Oldenburg-Ofenerdiek,
Am Stadtrand/Ecke Am Alexanderhaus in
26127 Oldenburg 
feiert in diesem Jahr, dass ihre Kirche 
50 Jahre lang steht. 
Sie ist nach dem Apostel Thomas benannt, 
was die Verantwortlichen zu dem Jahresthema 
ZWEIFELN UND STAUNEN angeregt hat.
Dazu gab und gibt es im Jubiläumsjahr viele Veranstaltungen.

In diesem Zusammenhang und unter diesem Thema steht auch
Sonntag, der 20. Oktober 2013, mit einem
 festlichen Gottesdienst und einer Ausstellungseröffnung.

Um 10 Uhr wollen wir den Gottesdienst zum Thema feiern, den
mein Mann, Pastor Christoph Onken, halten wird.
In der Predigt wird er auf ein Bild der Ausstellung eingehen, 
das Titelbild: Elia am Bach. 

Eröffnung der Bilderausstellung - Karola Onken -
 wird im Anschluss an den Gottesdiest 
mit dem Ensemble an der Thomaskirche 
unter der Leitung von Anita Röhm musikalisch gestaltet.
Zur Einführung spricht Frau Dr. Gabriele Lachner aus Vechta.
Sie ist Vorsitzende des ACK, 
des Arbeitskreises Christlicher Kirchen in Niedersachsen, 
Ökumenebeauftragte für das Bistum Osnabrück/Münster 
und Vertreterin der römisch-katholischen Kirche 
im multilateralen Arbeitskreis 
aus Anlass des Reformationsjubiläums
unter dem Thema "semper reformanda"
 oder auch "Kunst und Kirche".



Mit dieser Ankündigung lädt die Gemeinde 
alle 
sehr herzlich ein. 

Ich freue mich auch über jedes Interesse, 
jede und jeden, die/der dabei sein kann. 

Karola Onken

ZWEIFELN UND STAUNEN !!

16. September 2013

Malkurse 2014

Aquarell - Malkurse


Tagungsstätte Vandsburg in Lemförde

Thema: Licht im Aquarell

Zeit: 07. bis 13. Juli 2014

1. Kurs: 07. - 09. 07. 2014

2. Kurs: 09. - 13. 07. 2014


12. September 2013

Termine 2013/14 Stufen des Lebens

Herzliche Einladung zu allen Kursen!


Stufen des Lebens


Die Herbstkurse 2013
stehen in diesem Jahr unter dem Thema

"WEIL DU JA ZU MIR SAGST".


Wie oft empfinden wir Ablehnung durch andere Menschen,
oder gar durch uns selbst?

Haben Sie heute schon wahrgenommen, dass Ihnen jemand ein JA entgegenbrachte, obwohl Sie sich selbst vielleicht gar nicht bejahen können?
Wenn ja, dann merkten Sie gewiss auch, wie das hilft, den Tag mit neuem Schwung anzugehen.

Aber wie schnell sind wir dabei, uns zu verneinen, immer nur das Negative an uns selbst und auch an den Menschen um uns herum zu sehen.
Schnell rutschen wir in eine NEIN-Haltung hinein, die Nährboden für Unwertgefühle, Depressionen, Bitterkeit, Selbstmitleid und Gleichgültigkeit ist.

Jesus hat mit allem Nachdruck das JA Gottes vor gelebt. Er hat dafür geworben, dem JA des Lebens auf die Spur zu kommen. Und diese Spur wollen wir in unseren Kursen wieder neu entdecken und aufnehmen. Ich freue mich auf Ihr JA zu uns durch Ihr Kommen und grüße Sie, auch im Namen der Mitarbeiterinnen.
Karola Onken

A) KursleiterInnen- und Informationstagung
 
22. - 24. November 2013
Freizeitheim Hohenböken 
Ammerweg 15
27777 Bookholzberg/Ganderkesee 
Tel.: 04223 / 93102-22
Info und Leitung: 
Karola Onken und Team
Tel.: 0441 / 2050458
E-Mail: karola.onken@gmail.com

Beginn:
22. November 2013, 16:00 Uhr
Ende:
24. November 2013, 14:00 Uhr 
Ort:
Freizeitheim Hohenböken / Ammerweg 15
27777 Bookholzberg/Ganderkesee

Kosten: Kursgebühr 32,50 €
Unterk. EZ/B m. Verpfleg.91,50 €
Unterk. DZ/B m. Verpfleg. p./Pers. 77,50 €
Nur Verpflegung Festpreis 49,50€ 
Anmeldung an:  
AMD - Diakonisches Werk Oldenburg 
Herr Kemper 
Kastanienallee 9 – 11
26121 Oldenburg
Tel.: 0441/21001–84 Fax: 0441/21001–99

E-Mail: amd@diakonie-ol.de 

Konto:
Ev.-luth. Kirchengemeinde 
Oldenburgische Landesbank
Kto.-Nr.: 126 169 2600
BLZ: 280 200 50
Stichwort: Stufen des Lebens, 02/620-24

 
Was geschieht bei KursleiterInnen- Tagungen?
„Stufen des Lebens“ wird in der Gemeinde in Kursen mit 4 Einheiten angeboten.
Bei einer Kursleitertagung wird ein ganzer Kurs an einem Wochenende erlebt und reflektiert. Das ist eine wichtige Erfahrung, um später selbst den Kurs leiten zu können. Lernen durch Erleben!

So wird die entsprechende Kursmappe erworben und die Berechtigung, diesen Kurs durchzuführen.
 
Eingeladen sind...
            Ehrenamtliche, die sich gerne in missiona- rischer Gemeindearbeit engagieren möchten             Alle, die sich für die Kurse interessieren  
             Gemeindediakoninnen und Gemeindediakone
  •   Pfarrerinnen und Pfarrer
  •   Pädagoginnen und Pädagogen




B) Kurse in der Gemeinde Oldenburg-Ofenerdiek
     im Dietrich-Bonhoeffer-Haus
     Am Alexanderhaus 163
     26127 Oldenburg

1. Kursus Termine:
dienstags von 19.30 – 21.30 Uhr
22.10. / 29.10. / 05.11. / 12.11.2013 

2. Kurs mit demselben Thema, Termine:
mittwochs von 9.15 – 11.15 Uhr mit Kinderbetreuung
23.10. / 30.10. / 06.11. / 13.11.2013 

3. Kurs ist ein Männerkurs dazu. Termine:
dienstags von 19.30 - 21.30 Uhr
29.10. / 05.11. / 12.11. 2013

Anmeldung 
bitte angeben:
Name / Straße / Postleitzahl / Ort / Telefon / E-Mail
Entweder an: 
Ev.-luth. Kirchengemeinde Ofenerdiek Langenweg 165
26125 Oldenburg
Tel.: 0441 – 3 04 60 71

Fax: 0441 – 3 04 70 86 

oder an:
Karola Onken
Stiekelkamp 49a
26125 Oldenburg
Tel.: 0441 – 2 05 04 58
Fax: 0441 – 36 13 45 54
E-Mail: Karola.Onken@gmail.com 


Kursleitung: Karola Onken *************************************************************** 

Eingeladen sind alle Interessierten.


Hinweis für 2014

A) KursleiterInnen- und Informationstagung
im Freizeitheim Hohenböken
08. und 09. März 2014

B) Gemeindekurse in Oldenburg-Ofenerdiek
Dietrich-Bonhoeffer-Haus
1. ab 11.02.
2. ab 12. 02.
3. Männerkurs ab 18. 02.
Thema:
"Der Segen bleibt"
Jakob zwischen kämpfen und geschehen lassen

18. Mai 2013

Cellesche Zeitung: Vom Adler zur Taube


von Georg Gremels, Pastor in Hermannsburg

Jedes Pfingstfest ergreift mich von neuem eine gewisse Ratlosigkeit: Ich kann mir den Heiligen Geist einfach nicht vorstellen. Bei Jesus steht mir sogleich ein Bild vor Augen: ein Mann mit sanftem Blick, klarem Profil und warmer Ausstrahlung. Viele Bilder habe ich schon von ihm gesehen, ob in Kinderbibeln oder Jesusfilmen. Doch, wie er aussah, kann ich mir gut vorstellen.

GOTT DER VATER – EIN GÜTIGER MANN

Auch wenn ich an Gott als Vater denke, formt sich in mir bald ein Bild von ihm: ein kö- niglich thronender, gütiger Mann, der sich über den Himmelsrand beugt und auf die Erde herabsieht. So haben ihn auch viele Maler dargestellt. Einer von ihnen ist Michelan- gelo, der die eindrucksvolle Schöpfergestalt in der Sixtini- schen Kapelle in Rom geschaffen hat. Da strecken Gott und Adam einander ihre Hände entgegen. So oder so ähnlich kann auch ich mir Gott als Vater vorstellen.
Doch der Heilige Geist? Beim besten Willen, nein, da sehe ich kein Bild vor mir. Immer wie- der habe ich gerätselt. Wie kommt das? Bis mir einfiel. Es ist ganz einfach! Ein Geist ist immer unsichtbar. Das gehört zu seinem Wesen. Ein Beispiel: Wie oft ich mich auch im Spiegel betrachte, kann ich doch nichts von meinem inneren Ich und seinen Gedanken, wohl aber viel von meinem äußeren Ich sehen. Alles, was in mir drinnen vorgeht, bleibt als geistige Wirklichkeit unsichtbar.

GEIST IST WIE DER WIND, DER BLÄST

Dem suchenden und fragen- den Nikodemus erzählt Jesus daher ein Gleichnis für den Geist Gottes. Der Geist sei wie der Wind, der „bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt.“ Bis heute ist das so. Wir sehen, wie der Wind Wolken vor sich hertreibt. Wir sehen, wie sich die Bäume in ihm wiegen und biegen. Aber ihn selbst, den Beweger, sehen wir nicht! Genauso wenig können wir den Heiligen Geist sehen.

Wie kann dann das Unsichtbare sichtbar gemacht werden? Durch Symbole! Es ist ein Vorrecht der Kunst, mit ihnen das zu versinnbildlichen, was nicht zu sehen ist. Damit bin ich bei dem Pfingstbild von Karola Onken in der Mitte der heutigen Seite. Ich will es genauer betrachten und fragen, was es mir über das Geheimnis des Geistes verrät.

FEURIGER VOGEL ALS SYMBOL DES GEISTES

Unübersehbar springt mir als erstes der überdimensionale feurige Vogel ins Auge, der aus der Höhe zwischen die Menschen fährt. Warum ausge- rechnet ein Vogel? Wieder werde ich auf Unsichtbares gestoßen. Vögel bewegen sich in der Luft und werden so zu Symbolen des unsichtbaren Geistes. Doch was für ein Vogel ist hier dargestellt? Mag sein, dass einige sofort eine Antwort darauf haben und denken, dass dieser Feuervogel nur eine Taube sein könne. Steht doch in der Bibel, dass bei der Taufe von Jesus der Heilige Geist in Gestalt einer Taube auf ihn herabkommt.

Aber passt die Gestalt einer Taube zur Macht und Gewalt dieses Feuervogels, wie ihn Karola Onken gemalt hat? In der Bibel taucht noch ein anderer Vogel häufig auf: der Adler! Ich frage mich also: War- um kann es kein Adler sein? Er ist doch der König der Lüfte und symbolisiert den Geist der Macht. Deswegen wurden Adler zu allen Zeiten und bei vielen Völkern zu Symbolen der Könige und Regenten erwählt. Jeder, der sein Leben beherr- schen will, braucht den Geist eines Adlers.
Ich will das an dem Wort greifen verdeutlichen und damit spielen. Der Adler ist ja der größte aller Greifvögel und hat äußerst scharfe Augen, mit denen er das, was unter ihm ist, begreift. Und er hat scharfe Krallen, mit denen er dann ergreift, was er ausgespäht hat. Er steht somit für den Geist, der etwas in den Griff bekommt. Der Geist des Adlers ist der Geist des herrschenden Menschen, der Geist des Wissens und der Wissenschaft.

WAS ICH BEGREIFE, KANN ICH IN DEN GRIFF BEKOMMEN

Was immer ich begreife, kann ich auch ergreifen und so in den Griff bekommen. Für diesen Geist des Begreifens und Ergreifens steht der Adler als herrschaftliches Symbol. Deswegen findet er sich auf so vielen Wappen. Und deswegen ziert er auch das Wappen der Bundesrepublik und hängt weithin sichtbar im Plenarsaal des Bundestages. Er soll doch sagen: Hier wird im Geist des Adlers regiert!

Doch der Geist Gottes hat sich nicht als Adler offenbart. Jesus ist auch nicht als machtvoller König und Messias aufgetreten, sehr zur Enttäu- schung vieler. Seine Macht war von ganz anderer, sanfterer Art. Deswegen offenbart sich Gottes Geist in Gestalt einer Taube. Sie ist ein uraltes Symbol vieler Völker für eine andere, aber genauso grundlegende Macht des Geistes. Sie symbolisiert den Geist der Liebe und des Friedens.

Also kann doch der Feuervogel nur eine Taube sein. Erstmals wird die Taube in der Bibel am Ende der Sintflut erwähnt. Als Noah sich noch in seinem Schiff, der Arche, vor den Fluten schützte, schickte er eine Taube aus. Sie sollte festzustellen, ob die Wasser schon zurückgegangen seien und kam mit einem Ölzweig im Schnabel wieder. Die Sintflut hatte sich also verlaufen. Seit den Schrecken des dreißigjährigen Krieges wurde diese Tau- be mit dem Ölzweig im Schnabel zum Zeichen des Friedens. Vielfach ist sie so seither auf Münzen, in der Kunst und in Symbolen abgebildet.

Karola Onken hat eine Taube aus vielen Feuerflammen ge- staltet. Das hat biblische Wurzeln. Der Heilige Geist legte sich – so berichtet der Evange- list Lukas – wie Feuerflammen auf die Häupter der Jünger Jesu. Wofür steht das Feuer in der Pfingstgeschichte? Es begeistert, entzündet die Herzen und schafft trotz verschiedener Sprachen, dass die Menschen einander verstehen. Für mich ist dieser Geist des Feuers der Geist der Liebe, die scheinbar Unmögliches möglich macht. Sie vereint, was so leicht in einen Gegensatz gerät: arm und reich, hoch und niedrig, alt und jung, stark und schwach, Mann und Frau. Indem sie mit ihrem Feuer das Gegensätzliche zusammenschweißt, schafft sie Einheit und Verstehen.

ALLE STREBEN ZUM FEUER

Mir fällt auf dem Bild von Karola Onken der Kontrast zwischen den leuchtenden Farben des Feuervogels und den gedeckten der Menschen auf. Sie alle streben zum Feuer, als wollten sie sich entzünden lassen. Wo das Feuer der Liebe, der Geist der Liebe wirkt, da wird es unter uns Menschen wärmer, wie an den Rottönen rechts unten auf dem Bild zu sehen ist.

So manches Symbol fällt mir dort ins Auge. Der Fisch als Zeichen der Christen, der Kirchturm mit dem Hahn, der an den Verrat des Petrus erin- nert. Und schließlich ein Würdenträger mit einem Krumm- stab ganz rechts auf dem Bild. Doch geht er in die falsche Richtung, weg vom Feuer. Will die Malerin damit andeuten, dass nicht alles, was Kirche ist, vom Geist der Liebe bestimmt wird?
Rechts sieht man ganz unten einige, bei denen sich Feuer- flammen auf ihre Köpfe setzen, wie es die Pfingstgeschichte des Lukas beschreibt. So will der Geist der Liebe alle Menschen entzünden, sie mitreißen und ihr Leben warm und leuchtend machen. Deswegen heißt es in einem alten Gebet der Kirche: „Veni Creator spiritus – komm, du Schöpfergeist!“.

ZU PFINGSTEN LIEBE NEU ENTDECKEN

Wir alle regieren mit dem Geist des Adlers unser Leben. Das ist die eine Seite. Doch Pfingsten erinnert uns an die andere Seite, dass wir uns vom Geist der Taube anstecken lassen und die Liebe neu entde- cken oder wiederentdecken. Das kann ganz einfach mit einem versöhnenden Wort zu einem mir nahen Menschen beginnen. Es kann auch mit einer kleinen Überraschung durch eine unerwartete Freundlichkeit passieren. Oder durch die überwältigende Kraft des Frühlings, der mir in der aufblühenden Natur begegnet. Darin liegen Spuren, die zu dem Geist hinführen, der unsichtbar ist und doch al- les Sichtbare belebt und ent- zündet: dem Geist der Liebe, die Gott selbst ist.

13. März 2013

Sächsische Zeitung: Ur-ur-ur-Nichte Caspar David Friedrichs stellt in Görlitz aus

Künstlerin Karola Onken (li.) im Gespräch mit Margit Kempgen bei der Eröffnung ihrer Vernissage im Kustoshaus am Heiligen Grab.
 Karola Onken ist, wie ihr Vorfahr, Malerin geworden. Aber die Motive unterscheiden sich.

Von Anja Heinrich

Das Talent muss Malerin Karola Onken in die Wiege gelegt worden sein. Das zumindest findet Margrit Kempgen von der Evangelischen Kulturstiftung, die Karola Onken und ihre Bilder für eine Ausstellung ins Kustoshaus geholt hat. „Sie ist auf jeden Fall sehr begabt. Sie hat anscheinend das Talent ihrer berühmten Vorfahren geerbt“, sagt Margrit Kempgen.

Einer der Vorfahren ist kein geringerer als der weltberühmte Maler Caspar David Friedrich. Karola Onken ist seine Ur-ur-ur- Nichte: Und Maler Franz Pflugradt war ihr Großonkel. Der Familie von Karola Onken war diese Verwandtschaft schon lange bekannt, spielte aber nie eine übergeordnete Rolle. „Ich freue mich sehr über die Verwandtschaft, aber ich erwähne das nicht, wenn ich mich vorstelle“, sagt Karola Onken. Sie will nicht immer an dem berühmten Maler gemessen werden.
Anders als der Landschaftsmaler Caspar David Friedrich malt Karola Onken vor allem kirchliche Motive. Die Liebe zur Kunst begleitet sie schon ihr ganzes Leben. „Ich hatte immer gute Noten in Kunst und auch stets Freude am Malen“ erzählt die 67-Jährige. Auch aus diesem Grund entschied sie sich eine ihrer Abiturprüfung in Kunst zu machen.

Eigentlich wollte Karola Onken selbst Kunstlehrerin werden, aber im Studium traf sie auf einen „unmöglichen Professor“, wie sie selbst sagt. „Er meinte, seine eigenen Bilder seien denen von meinem Vorfahren Caspar David Friedrich weit überlegen. Das habe ich nicht mehr ausgehalten.“
Heute malt Karola Onken aus Freude, zum Beispiel fertigte sie für ihren Mann Christoph, der Pfarrer im Ruhestand ist, Onken einige Zeichnungen für die Kirche. Einmal im Jahr gibt sie eine Woche lang Aquarellmalkurse für Anfänger und Fort- geschrittene. Wenn es klappt unternimmt Karola Onken mit ihren Schülern auch gern Malreisen durch ganz Deutschland.

Von ihrem Vorfahr Caspar David Friedrich besitzt die Familie Onken übrigens keine Bilder. Im Erbe waren dafür aber einige Gemälde von Franz Pflugradt. Diese haben bei der Familie einen besonderen Ehrenplatz. „Wir haben nach der Wende auch weiter nach Gemälden von ihm gesucht und uns einige weitere angeschafft“ erzählt Karola Onken.

Karola Onkens Werke sind noch bis 7. April im Kustoshaus am Heiligen Grab ausgestellt.

Quelle: Sächsische Zeitung, 7.März 2013, Foto: Christoph Onken