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"Bergpredigt". Acryl auf Leinwand, zweiteilig. Weitere Aufnahmen von Karola Onkens Bildern finden Sie nach einem Klick auf das Foto

13. März 2013

Sächsische Zeitung: Ur-ur-ur-Nichte Caspar David Friedrichs stellt in Görlitz aus

Künstlerin Karola Onken (li.) im Gespräch mit Margit Kempgen bei der Eröffnung ihrer Vernissage im Kustoshaus am Heiligen Grab.
 Karola Onken ist, wie ihr Vorfahr, Malerin geworden. Aber die Motive unterscheiden sich.

Von Anja Heinrich

Das Talent muss Malerin Karola Onken in die Wiege gelegt worden sein. Das zumindest findet Margrit Kempgen von der Evangelischen Kulturstiftung, die Karola Onken und ihre Bilder für eine Ausstellung ins Kustoshaus geholt hat. „Sie ist auf jeden Fall sehr begabt. Sie hat anscheinend das Talent ihrer berühmten Vorfahren geerbt“, sagt Margrit Kempgen.

Einer der Vorfahren ist kein geringerer als der weltberühmte Maler Caspar David Friedrich. Karola Onken ist seine Ur-ur-ur- Nichte: Und Maler Franz Pflugradt war ihr Großonkel. Der Familie von Karola Onken war diese Verwandtschaft schon lange bekannt, spielte aber nie eine übergeordnete Rolle. „Ich freue mich sehr über die Verwandtschaft, aber ich erwähne das nicht, wenn ich mich vorstelle“, sagt Karola Onken. Sie will nicht immer an dem berühmten Maler gemessen werden.
Anders als der Landschaftsmaler Caspar David Friedrich malt Karola Onken vor allem kirchliche Motive. Die Liebe zur Kunst begleitet sie schon ihr ganzes Leben. „Ich hatte immer gute Noten in Kunst und auch stets Freude am Malen“ erzählt die 67-Jährige. Auch aus diesem Grund entschied sie sich eine ihrer Abiturprüfung in Kunst zu machen.

Eigentlich wollte Karola Onken selbst Kunstlehrerin werden, aber im Studium traf sie auf einen „unmöglichen Professor“, wie sie selbst sagt. „Er meinte, seine eigenen Bilder seien denen von meinem Vorfahren Caspar David Friedrich weit überlegen. Das habe ich nicht mehr ausgehalten.“
Heute malt Karola Onken aus Freude, zum Beispiel fertigte sie für ihren Mann Christoph, der Pfarrer im Ruhestand ist, Onken einige Zeichnungen für die Kirche. Einmal im Jahr gibt sie eine Woche lang Aquarellmalkurse für Anfänger und Fort- geschrittene. Wenn es klappt unternimmt Karola Onken mit ihren Schülern auch gern Malreisen durch ganz Deutschland.

Von ihrem Vorfahr Caspar David Friedrich besitzt die Familie Onken übrigens keine Bilder. Im Erbe waren dafür aber einige Gemälde von Franz Pflugradt. Diese haben bei der Familie einen besonderen Ehrenplatz. „Wir haben nach der Wende auch weiter nach Gemälden von ihm gesucht und uns einige weitere angeschafft“ erzählt Karola Onken.

Karola Onkens Werke sind noch bis 7. April im Kustoshaus am Heiligen Grab ausgestellt.

Quelle: Sächsische Zeitung, 7.März 2013, Foto: Christoph Onken